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Zurück aus der Hölle - Autorenbiographien

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Zurück aus der Hölle
Das Buch
Der Herausgeber: Reinhold Busch
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Autorenbiographien



Burkhart Angermann
wurde am 11.8.1917 in Stettin als jüngstes von drei Kindern geboren. Nach dem Umzug 1919 nach Hagen/Westf. legte er 1936 am Städt. Gymnasium das Abitur ab und studierte anschließend Medizin in Göttingen. Vor dem Krieg arbeitete er kurze Zeit am Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe, bis er 1942 zur Wehrmacht einberufen wurde. Als Assistenzarzt und Abteilungsarzt bei der Nachrichten-Abteilung 371 geriet er Ende Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 9.6.1948 entlassen wurde. Zunächst trat er wieder seine Vorkriegsstelle in Hagen-Haspe an. In der Lungenfachklinik Senne bei Bielefeld absolvierte er 1949-54 eine Weiterbildung zum Lungenfacharzt, um sich danach 1955 als Allgemeinarzt in Hagen-Eilpe niederzulassen. Diese Tätigkeit gab er 1982 auf und verstarb am 18.4.1990 in Hagen.


Josef Artner
wurde am 25.Dezember 1915 in Wien geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Wien und promovierte am 5.7.1941 zum Dr. med. Bereits am 1.9.1940 zur Wehrmacht einberufen, geriet er am 31.1.1943 mit den Resten seiner 384. Infanteriedivision als Abteilungsarzt des III, Bataillons des 536. Regiments in Stalingrad in sowjetische Kriegs-gefangenschaft. Nach der Heimkehr 1949 wurde er 1950 Assistenzarzt in der Universitätsfrauenklinik in Wien und blieb dort fast 20 Jahre, zuletzt als Dozent und Oberarzt. 1969 wurde er als Professor Primarius im Krankenhaus Wien-Lainz und 1980 pensioniert. Prof. Artner verstarb am 14.8.2003 in Wien.


Friedrich-Wilhelm Bosch
wurde am 27. Oktober 1908 in Laasphe geboren. Er studierte Medizin in Bonn und Königsberg und legte in Freiburg sein Medizinisches Staatsexamen ab. Als Assistenzarzt an den Städt. Krankenanstalten Wuppertal beendete er seine Weiterbildung zum Chirurgen und wurde 1939 zu Kriegsbeginn zur Wehrmacht eingezogen, wo er als Chirurg der 2. Sanitätskompanie der 16. Panzerdivision tätig war. Am 23. Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten, war er in verschiedenen Lazaretten und Lagern tätig und kehrte erst im September 1953 heim. Vorübergehend als Oberarzt wieder in Wuppertal tätig, eröffnete er 1954 in Laasphe eine Praxis als H-Arzt und Allgemeinarzt, die er 1975 an die nächste Generation übergab. Dr. Bosch verstarb am 27. Dezember 1982 in Bad Laasphe.


Richard Burkardt
wurde am 31. März 1911 in Magedeburg geboren. Er studierte Medizin in Halle und München und legte das medizinische Examen in Kiel ab. Den Krieg machte er als Angehöriger der 1. Sanitätskompanie der 71. Infanteriedivision und als Adjutant des jeweiligen Divisionsarztes mit. Im April 1942 übernahm er als Chef die 1. Sanitätskompanie und in den letzten Tagen des Kessels die 2. SankP, bis er mit dieser am 26. Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach einer Odyssee durch 16 verschiedene Lager kehrte er Ende Dezember 1948 heim und eröffnete eine Allgemeinpraxis in Göcklingen bei Landau. Dort verstarb er am 27. Juni 1980.


Werner Dietrich
wurde am 7. Januar 1913 in Berlin geboren. Er studierte Medizin in Breslau und Stuttgart und legte sein medizinisches Examen in Berlin ab. Als Berufssoldat diente er von Januar 1940 bis Juli 1942 zunächst als Stabsarzt und Adjutant des Korpsarztes beim Stab des XXVI. Armeekorps. Am 22.7.1942 übernahm er als Chef die 1. Sanitätskompanie der 297. Infanteriedivision und geriet mit ihr am 30. Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, die er in mehreren Lagern verbrachte. Nach der Heimkehr arbeitete Dr. Dietrich in der Auslandsabteilung der Fa. Schering in Berlin und verstarb dort am 15.6.2001.


Günther Diez
wurde am 17.11.1911 in Stuttgart geboren. Sein Vater war im 1. Weltkrieg Sanitätsoffizier. Er studierte Medizin in Tübingen, Bologna, Königsberg und Berlin und legte 1936 in München das medizinische Staatsexamen ab. Seine Weiterbildung zum Internisten absolvierte er als Assistenzarzt in Stuttgart. 1939 wurde er als Internist zum Militärlazarett Baden-Baden kommandiert und im August 1941 zur 1. Sanitätskompanie der 305. Infanterie-Division versetzt. Nach Auflösung der Kompanie wurde er zur 2. Sanitätskompanie überstellt und geriet mit dieser am 2.2.1943 im Nordkessel von Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach der Heimkehr führte er eine Praxis für Innere Medizin in Aachen und lebt seit Aufgabe seiner Praxistätigkeit in München.


Alexander Jegorowitsch Epifanow
wurde am 8. März 1963 in der Stadt Kapustin Jar im Gebiet Astrachan, also unweit von Stalingrad, in der Familie eines Militärangehörigen geboren. Nach seinem Schulabschluß 1980 arbeitete er zunächst als Radio- und Automechaniker. 1983 bezog er die Fakultät für Richter und Staatsanwälte an der Hochschule für Justiz in Saratow, die er 1988 absolvierte. Danach war er als Untersuchungsrichter der Militärstaatsanwaltschaft tätig. Seit Ende 1992 ist er Hochschullehrer des Lehrstuhls für Theorie und Geschichte des Staates und des Rechtes der Wolgograder juristischen Hochschule des MWD der Russischen Föderation. Im März 1996 promovierte er an der MWD-Akademie Russlands, der führenden Akademie des „Föderalen Sicherheitsdienstes Russlands“ (FSB) zum Thema „Organisation und Tätigkeit der Außerordentlichen staatlichen Kommission für die Feststellung und Untersuchung der Greueltaten der Naziverbrecher unter geschichtlichen Rechtsaspekten.“ Dr. jur. Epifanow veröffentlichte – auch in Deutschland und Österreich – mehrere wissenschaftliche Arbeiten bzw. Bücher, die sich mit den Problemen der Strafverfolgung der NS-Verbrecher, der Geschichte und der Rechtslage der Kriegsgefangenen der deutschen Wehrmacht befassen. Dabei arbeitete er auch mit ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen sowie deutschen und österreichischen Verlagen, Fernsehanstalten und Ausstellern von Dokumentationen zusammen. Inzwischen wurde Dr. Epifanow zum Professor an der Wolgograder Hochschule ernannt. Erwin Peter: „Mit einer Offenheit sondergleichen und ohne sich zu scheuen, bisherige Tabus zu brechen, geht Prof. Epifanow an diese äußerst schwierigen und sensiblen Themen heran. Seine jahrelangen wissenschaftlichen Arbeiten lassen aufhorchen und prädestinieren ihn zu einem ernstzunehmenden Historiker“.


Albert Falkenstein
wurde am 19. Februar 1905 geboren. Nach dem Studium und kurzer chirurgischer Weiterbildung eröffnete er bereits 1933 seine Allgemeinpraxis in Herzebrock-Clarholz. Zur Wehrmacht eingezogen, war er als Oberarzt und Chirurg bei der 2. Sanitätskompanie der 371. Infanteriedivision eingesetzt und geriet mit dieser Einheit am 25. Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, während der er zunächst in verschiedenen Lazaretten als Arzt eingesetzt war. Nach einem Streik im Lazarett Usta wurde er zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und kam ins Lager nach Workuta. Nach der späten Heimkehr war er wieder bis zu seinem frühen Tod am 19.6.1963 in seiner Praxis in Herzebrock-Clarholz tätig.


Rudolf Groß
wurde am 2. Februar 1916 in Wuppertal-Barmen geboren. Nach dem Medizinstudium in Köln (Examen 1939) arbeitete er zunächst in der Pathologie am Krankenhaus Barmen und ab Februar 1940 in der Landesfrauenklinik Wuppertal. Danach wurde er im Juni 1940 zur Wehrmacht eingezogen und zunächst in den Reservekriegslazaretten Königswinter und Siegburg eingesetzt. Am 1.2.1941 kam er nach Buchholz zum Werfer-Regiment 53, mit dem er in den Kessel von Stalingrad marschierte und dort bei der Übergabe des Lazaretts Gumrak an die sowjetischen Truppen am 24. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet, in der er vorwiegend im Spezialhospital Wolsk als Arzt arbeiten durfte. Nach der Heimkehr 1948 beendete er an der Landesfrauenklinik Wuppertal 1953 seine unterbrochene Weiterbildung zum Gynäkologen und wurde 1956 Oberarzt, im gleichen Jahr bis 1981 Chefarzt der gynäkologischen Abteilung des Elisabeth-Hospitals Gütersloh. Dr. Groß verbringt heute seinen Lebensabend in Eichstätt.


Wilhelm Hatzl
wurde am 3. Februar 1913 in Wien geboren. Er studierte in Wien und legte Examen und Promotion schon 1932 ab. Er absolvierte eine Ausbildung zum Chirurgen bei Schönbauer in Wien-Lainz und wurde 1939 Oberarzt bei Winkelbauer in Lainz. Im März 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam am 17.2.1942 zur 2. Sanitätskompanie der 100. Jägerdivision. Wegen Hepatitis wurde er ins Feldlazarett 100 eingeliefert, das ihn dann als Chirurgen behielt und mit dem er am 31. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach der Heimkehr am 9.11.1950 beendete er seine chirurgische Weiterbildung bei Kunz in Lainz und eröffnete danach eine Chirurgenpraxis mit operativer Tätigkeit im Hartmann-Spital Wien. Heute verbringt er seinen Lebensabend in seiner Heimatstadt.


Rudolf Hein
wurde am 23. Juli 1917 in Glatz geboren. Er absolvierte das Medizinstudium als Berufssoldat (Eintritt in die Wehrmacht 1936) an der Militärärztlichen Akademie in Berlin und legte 1941 das Staatsexamen ab. Als Adjutant des Divisionsarztes der 60.Infanteriedivision geriet er am 2. Februar 1943 im Nordkessel von Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, die er vorwiegend in Hospital in Wolsk mit ärztlicher Tätigkeit verbrachte. Danach arbeitete er in verschiedenen Lagern, teilweise als Handwerker. Nach der Entlassung 1949 absolvierte er seine Medizinalassistentenzeit am Marienhospital Düsseldorf, danach wurde er Assistenzarzt in einer Frauenklinik in Wiesbaden. Am 2.4.1951 ließ er sich als praktischer Arzt in Düsseldorf nieder, wo er am 3. März 2005 verstarb.


Hans Hofmann
wurde am 19. September 1916 in Linz/Oberösterreich geboren. Anschließend an das Medizinstudium in Wien und Graz legte er in Graz das medizinische Staatsexamen ab. Nach der Promotion wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet als Truppenarzt der Flak-Abteilung I/37 der 9. Flakdivision in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die Sowjets machten ihn zum Chefarzt des provisorischen Kriegsgefangenenhospitals Nr. 6. Er gehörte zu den Insassen von Block VI des Lagers Jelabuga. Nach der Heimkehr absolvierte er seine Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde und wurde nach seiner Habilitation Ordinarius für Augenheilkunde und Direktor der Universitätsaugenklinik Graz. Heute lebt er in St. Oswald bei Plankenwarth.


Anton Huber
wurde am 31. März 1914 in Sayen bei Wasserburg/Inn geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Rosenheim studierte er Medizin in München und legte dort 1939 das Staatsexamen ab. Kurze Zeit nacheinander war er Medizinalpraktikant in Regensburg und auf der inneren Abteilung im Krankenhaus Geisslingen, bis er im September zur SanErsatz-Abteilung V in Ulm eingezogen wurde; nach dem Frankreichfeldzug war er dort 1941 Ausbilder im Rang eines Assistenzarztes. 1942 wurde er zur 2. Sanitätskompanie der 376. Infanteriedivision versetzt. Mit der Artillerie-Abteilung 376 geriet er in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach der Heimkehr 1949 arbeitete er kurze Zeit in München in einer Frauen- und einer Kinderklinik, bis er sich danach als prakt. Arzt in Großkarolinenfeld niederließ. 1982 gab er seine Kassenpraxis auf. Er verstarb am 28. Mai 2004 in seinem Heimatort Großkarolinenfeld.


Walter Hürter
wurde am 7. Mai 1917 in Bonn geboren. Nach dem Abitur 1936 verbrachte er zunächst 6 Monate beim Arbeitsdienst und studierte in München und Bonn, wo er am 8.4.1941 das medizinische Staatsexamen ablegte. Den Russlandfeldzug machte er als Unterarzt bei der 2. SanKp der 29. Infanteriedivision mit. Auf Befehl seines Kompaniechefs wurde er noch im Januar 1943 in den Kessel von Stalingrad eingeflogen, wo er zunächst die Vertretung eines Bataillonsarztes übernahm und dann mit der 2. SanKp 29 am 29. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet, die er in verschiedenen Lagern verbrachte. Erst nach der Heimkehr promovierte er am 28.7.1950 in Bonn und war dann als prakt. Arzt in Markt Indersdorf tätig, wo er am 9. April 1997 verstarb.


Ottmar Kohler
, der berühmte „Arzt von Stalingrad“, wurde am 19.6.1908 in Gummersbach geboren. Nach dem Abitur 1927 studierte er Medizin in Rostock, Wien und Köln und legte 1933 in Köln das medizinische Staatsexamen ab; 1933-38 arbeitete er als chirurgischer Assistenzarzt im Klinikum Köln-Merheim und schloß seine Weiterbildung zum Facharzt für Chirurgie ab; 1939 wurde er zu einer Wehrübung eingezogen und arbeitete als Chirurg bei der 1. Sanitätskompanie der 60. Infanteriedivision bis zu seiner Gefangennahme in Stalingrad. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft war er als Lagerarzt in zahlreichen Lagern eingesetzt. 1949 wurde er zu zehnjähriger Zwangsarbeit verurteilt und arbeitete später in den Lagern und Hospitälern von Stalingrad. Erst am 1.1.1954 heimgekehrt, war er bis 1957 als Oberarzt an seiner alten Klinik in Köln-Merheim tätig und wurde 1957 Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Idar-Oberstein, das er als ärztlicher Direktor 16 Jahre leitete. Er erhielt zahlreiche höchste Ehrungen: 1953 das große Bundesverdienstkreuz und die Paracelsus-Medaille der Deutschen Ärzteschaft, 1978 die Hartmann-Plakette des Verbandes der Ärzte Deutschlands und 1979 die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Dr. Kohler verstarb am 28. Juli 1979 und wurde in Gummersbach bestattet.


Georg Kurz
wurde am 9. Juli 1914 in Illertissen geboren. Nach dem Abitur studierte er in München Zahnmedizin, unterbrochen 1935 durch ein halbes Jahr Arbeitsdienst. 1937 legte er das Staatsexamen ab und erhielt die Approbation als Zahnarzt. Im Dezember 1937 folgte die Promotion im Alter von 23 Jahren. Im Frühjahr 1938 übernahm er die verwaiste Zahnarztpraxis in Illertissen. Am 26. August 1939 wurde Dr. Kurz vier Wochen nach seiner Heirat zur Wehrmacht eingezogen. Als Zahnarzt bei der 2. Sanitätskompanie der 297 Infanteriedivision geriet er am 29. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr am 14. September 1949 war er wieder als Zahnarzt in seiner Heimat Illertissen tätig. 1980 erhielt er die Bürgermedaille in Silber der Stadt Illertissen, 1981 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik. Er verstarb am 7. April 1998 nach einem schweren Hinterwandinfarkt in Krumbach.


Hans Lotter
wurde am 30. Mai 1911 in Ansbach geboren. Seine Jugend verbrachte er in Utting am Ammersee. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Würzburg und München und legte 1936 in München das Staatsexamen ab; im gleichen Jahr erfolgte die Promotion. Danach arbeitete er als Assistenzarzt an den Krankenhäusern in Weilheim (Chirurgie und Gynäkologie) und wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Als Adjutant des Divisionsarztes der 297. Infanteriedivision erhielt er von Generaloberst Paulus am 29. Januar 1943 die Erlaubnis, mit dem Lazarett im Timoschenkobunker in sowjetische Gefangenschaft zu gehen. Nach der Heimkehr im Januar 1951 arbeitete er zunächst an einer Frauenklinik in München und ließ sich dann als prakt. Arzt in Adelshausen/Kreis Aichach nieder, danach in Schildberg. 1958 eröffnete er eine Allgemeinpraxis in Nürnberg und war dort bis 1978 tätig. Seinen Lebensabend verbringt er in Utting.


Werner Ludwig
wurde am 15. Dezember 1914 in Mülheim/Ruhr geboren. Nach dem Abitur in Düsseldorf studierte er ab 1934 Medizin an der Militärärztlichen Akademie in Berlin und bestand 1939 das Staatsexamen; die Promotion erfolgte im gleichen Jahr. 1939 kam er zur Wehrmacht und machte den Frankreichfeldzug mit. Als Oberarzt und später Stabsarzt geriet er als Adjutant des Divisionsarztes der 371. I.D. im Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, in der er Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland wurde. 1943 kehrte er heim und arbeitete nach vergeblichen Versuchen, im Rheinland beruflich Fuß zu fassen, als Kreisarzt in Grimma. 1950 wurde er Leiter der Abteilung Gesundheitswesen im Organisationskomitee der Weltfestspiele der Jugend in Berlin, dann Abteilungsleiter im Ministerium für Gesundheitswesen der DDR. 1952 Leiter des Organisationskomitees zur Gründung des DRK in der DDR, war er 1953-57 Erster Vorsitzender des Zentralausschusses des DRK und danach bis 1981 Präsident des DRK. 1962 wurde er zum Obermedizinalrat ernannt; 1962 erfolgte die Habilitation und 1965 wurde er Professor mit Lehrstuhl für Sozialhygiene an der Medizinischen Akademie Dresden. 1971-76 war er Präsident des Nationalen Komitees für Gesundheitserziehung, 1973 Vizepräsident der Liga der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, 1974 Präsident des Nationalen Komitees für die Zusammenarbeit mit der Unicef. Als SED-Mitglied war er Mitglied des Nationalrats der Nationalen Front der DDR. 1974 erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden; 1991 wurde er Ehrenmitglied des Präsidiums des DRK. Prof. Ludwig verstarb am 11. Dezember 2002 in Dresden.


Hans Wolf Muschallik
wurde am 4. November 1911 in Bismarckhütte/Oberschlesien geboren. Nach dem Abitur 1931 studierte er Medizin in Freiburg, Jena, München, Berlin und Köln und legte 1936 das Staatsexamen in Köln ab, wo er auch im gleichen Jahr promovierte. Ab 1937 war er Assistenzarzt an den Kliniken „Bergmannsheil“ in Bochum und wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Als Abteilungsarzt bei der Schweren Abteilung 101 macht er den Russlandfeldzug mit, wurde mehrmals verwundet und in Stalingrad an vorderster Front als Truppenarzt eingesetzt. Aus Stalingrad entkam er mit seiner Abteilung der Einkesselung. Den Krieg beendete er als Oberstabsarzt, ausgezeichnet mit dem EK I. Nach Beendigung seiner Weiterbildung zum Internisten in „Bergmannsheil“ ließ er sich 1946 in Köln in eigener Praxis nieder. 1950 bis 1953 war er Bundesvorsitzender des von ihm mitgegründeten Verbandes der Niedergelassenen Nichtkassenärzte (NINIKA), seit 1970 Ehrenvorsitzender des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV). 1950 wurde er Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein und bis 1957 Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer. 1961-85 war er Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, ab 1985 Ehrenvorsitzender. 1968 Zweiter Vorstandsvorsitzender der KBV, prägte er von 1969 bis 1985 als Erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung wesentlich die deutsche Sozial- und Gesundheitspolitik mit. Daneben saß er als Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Dr. Muschallik verstarb am 27. Juni 1995 in Düsseldorf.


Fritz Pensel
wurde am 9. Januar 1914 in Ebersdorf bei Coburg geboren. Nach dem Abitur in Coburg studierte er Medizin in München, Graz und Kiel und legte sein medizinisches Examen in Gießen ab. Im 2. Weltkrieg geriet er als Bataillonsarzt der Pionierkompanie 80 der 44. Infanteriedivision in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1954 als Spätheimkehrer zurückkam. Danach ließ er sich in Coburg als Allgemeinarzt nieder. Er beschäftigte sich während seiner Tätigkeit mit ganzheitlicher Therapie.


Georg Pietruschka
wurde am 28.April 1914 in Radoschau/Oberschlesien geboren. Er studierte Medizin in Breslau, Berlin und Frankfurt und legte im August 1939 das medizinische Staatsexamen ab; einen Tag später wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Zunächst in Hindenburg/Oberschlesien, kam er zur 3. Abteilung des Artillerieregiments 3 der 3. brandenburgischen Infanteriedivision und geriet mit seiner Abteilung am 30. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Laut Gerhard Dengler war er als Defätist an die Ostfront strafversetzt worden. Im Offizierslager Oranki war er Lagerarzt und nahm an der Gründung von BDO und Nationalkomitee teil. In Jelabuga war er stellvertretender Leiter der Offiziersgruppe des Nationalkomitees, nahm im Frühjahr 1944 an einem Lehrgang an der zentralen Antifaschule in Krasnogorsk teil und war danach Leiter einer NKFD-Einsatzgruppe an der Front, mit der er Anfang Mai 1945 nach der Kapitulation nach Deutschland zurückkehrte. Zunächst baute er das Gesundheitswesen in Mecklenburg auf und absolvierte dann eine Weiterbildung zum Internisten an der Charité, danach zum Augenarzt. Nach vorübergehender Tätigkeit als habilitierter Oberarzt wurde er 1958 Ordinarius für Augenheilkunde und Direktor der Universitätsaugenklinik in Rostock bis zu seiner Emeritierung 1979. Prof. Pietruschka verstarb am 28. Oktober 1994 in Rostock.


Horst Rocholl
wurde am 23. Februar 1908 in Kassel geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in München, Kiel und Marburg, legte dort das Staatsexamen ab und promovierte 1934 bei Klapp. Danach führte er in Waldkappel bei Kassel eine Allgemeinpraxis mit Chirurgie und Geburtshilfe. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet als Regimentsarzt des Panzerregiments 24 der 24. Panzerdivision am 2. Februar 1942 im Nordkessel von Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, wo er sich im Offizierslager Oranki dem Nationalkomitee Freies Deutschland anschloß. Im Herbst 1943 kam er zur zentralen Antifaschule nach Krasnogorsk und wurde nach seinem Lehrgang dort Schüler und Assistent von Prof. Nikolaj Janzen. 1948 wurde er denunziert und als „maskierter Faschist“ zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt, die er im Straflager Workuta und später wieder in den Lagern in Schachty und Stalingrad verbrachte. Ende 1953 heimgekehrt, nahm er seine Praxistätigkeit nicht wieder auf, sondern holte seine Familie in die DDR und absolvierte 1953-56 im Krankenhaus Altlandsberg eine Weiterbildung zum Lungenfacharzt. Danach war er Kreisarzt in Straußberg und arbeitete später als Kreistuberkulosearzt in Neuenhagen bis 1987. Dr. Rocholl war Mitglied der NDPD und arbeitete in der Nationalen Front mit. Er starb am 1. Januar 2004 in Eberswalde.


Karl Ludwig Schober
wurde am 13. Juli 1912 in Halle/Saale geboren. Nach dem Abitur studierte er in Graz, Innsbruck, Freiburg und Halle Medizin und legte 1935 sein Staatsexamen ab. Danach absolvierte er seine Weiterbildung zum Urologen und Chirurgen in Halle, promovierte 1937 und schrieb während dieser Zeit sein erstes Lehrbuch. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet mit dem Armee-Feldlazarett 1/542 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach der Heimkehr 1948 kehrte er in seine Heimatstadt zurück und übernahm dort nach seiner Habilitierung, 1955, und Professur, 1959, im Jahre 1966 die Leitung der Chirurgischen Universitätsklinik Halle. 1977 wurde er emeritiert und verbrachte seinen Lebensabend im Saalkreis. Er erhielt zahlreiche Ehrungen: so war er Ehrenmitglied der chirurgischen Gesellschaften der CSSR, Bulgariens, Polens und der DDR sowie bis 1974 Vorsitzender der Chirurgischen Gesellschaft der DDR, 1969 Mitglied der Leopoldina. 1992 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie. Prof. Schober verstarb am 11. Oktober 1999 in Domnitz.


Herbert Valentin
wurde am 14. September 1912 in Halle/Saale geboren. Nach dem Abitur studierte er 1931-33 Medizin in Leipzig, schlug dann die aktive Militärlaufbahn ein – den Grundwehrdienst 1933/34 leistete er beim Ausbildungsbataillon des I. R. 15 in Marburg – und beendete sein Studium 1936 an der Militärärztlichen Akademie in Berlin mit dem Staatsexamen. 1937 kam er zum I. R. 71 nach Erfurt und arbeitete dort beim Standortlazarett. 1939 wurde er Zugführer bei der 1. SanKp 29 und übernahm die Kompanie im Russlandfeldzug als Chef. Er führte die Kompanie auch in Stalingrad, geriet bei den Kämpfen im November jedoch nicht in den Kessel. 1944 war er bei der Heeresgruppe Süd eingesetzt, 1945 kam er als Oberstabsarzt zum Heeressanitätsinspekteur. Nach dem Krieg trat er ins öffentliche Gesundheitswesen ein und war 1959-71 Leiter des Gesundheitsamtes Bielefeld, daneben 1959-84 DRK-Kreisverbandsarzt. Bis 1988 war er in Teilzeit beim ärztlichen Dienst des Arbeitsamtes Bielefeld tätig. Seinen Lebensabend verbringt Dr. Valentin in Bielefeld.


Wolfgang Wagner
wurde am 19. Oktober 1910 in Lübeck geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Heidelberg, München, Hamburg, Düsseldorf und legte sein Staatsexamen 1940 in München ab; die Promotion erfolgte kurz darauf. Den Russlandfeldzug machte er als Unterarzt beim Werfer-Regiment 2 der 6. Armee mit, zu dem er im Sommer 1942 von einem Kriegslazarett in Saloniki aus versetzt worden war, und geriet mit ihm in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, die er unter anderem im Spezialhospital für Kriegsgefangene in Wolsk verbrachte. Nach der Heimkehr am 5. Dezember 1949 absolvierte Dr. Wagner eine Weiterbildung zum Chirurgen an der Medizinischen Hochschule in Lübeck und war von 1962 bis 1984 als niedergelassener Chirurg mit Belegbetten in zwei Krankenhäusern dort tätig. Anschließend war er noch bis 1989 Gutachter beim Sozialgericht. Dr. Wagner verstarb am 22. September 2005 in Lübeck.


Erich Weber
wurde am 7. Februar 1906 als Sohn eines Apothekers in Köln geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Bonn, München und Wien und legte 1931 sein Staatsexamen ab. 1935 bis 1939 arbeitete er als chirurgischer Oberarzt an der chirurgischen Universitätsklinik Köln unter Professor von Haberer. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet als Chirurg der 2. Sanitätskompanie der 16. Panzerdivision am 2. Februar 1943 im Nordkessel von Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1945-48 wirkte er als leitender Arzt der Chirurgie im Kriegsgefangenenhospital Petrosawodsk in Karelien. Nach seiner Heimkehr erhielt er zunächst seine alte Stelle an der Kölner Universitätsklinik zurück und wurde 1952 Chefarzt der chirurgischen Klinik des Kruppschen Krankenhauses in Essen und dessen ärztlicher Direktor. Ein Augenleiden zwang ihn 1967 zur vorzeitigen Aufgabe seines Berufs. Seinen Lebensabend verbrachte er in Rottach-Egern, wo er am 24. April 1988 verstarb.


Horst Reinhold Wilcke
wurde am 1. Dezember 1911 in Danzig geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin in Königsberg, Kiel und Danzig und legte dort sein Staatsexamen ab. 1939 promovierte er in Danzig, wurde im gleichen Jahr zur Wehrmacht eingezogen und war im Rußlandfeldzug als Regimentsarzt beim I. R. 120 der 60. Infanteriedivision (mot.) eingesetzt. Für sein tapferes Verhalten bei der Schließung des Kessels von Charkow, bei dem er mit seiner Sanitätskompanie eine Lücke in der Front schloß und das Entkommen der eingeschlossenen sowjetischen Einheiten verhinderte, erhielt er am 25.7.1942 das Ritterkreuz und seine Beförderung zum Stabsarzt. Nach seiner Gefangennahme in Stalingrad verbrachte er die Kriegsgefangenschaft in 20 verschiedenen Lagern – in Jelabuga war er Insasse der Zone III – und kehrte im September 1949 heim. Zunächst war er in Freinsheim tätig und eröffnete 1952 seine Praxis als Allgemeinarzt in Dannenfels, wo er bis 1983 tätig war. Dr. Wilcke verstarb am 20. Januar 1995 in Dannenfels.


Rudolf Winkler
wurde am 22. September in Penig/Sachsen geboren. Nach dem Abitur studierte er in Leipzig Medizin und legte dort 1937 das Staatsexamen ab; die Promotion folgte im gleichen Jahr. Danach arbeitete er als Assistenzarzt an der chirurgischen Abteilung des Bergmannskrankenhauses in Halle sowie an Krankenhäusern in Wurzen und Leipzig. Den Krieg machte er bei der 1. Sanitätskompanie 4 der 14. Panzerdivision mit und geriet als Truppenarzt eines „Festungsbatailllons“ am 31. Januar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft, die er zunächst in den Offizierslagern in Susdal und Jelabuga und lange Zeit in einem Lager im Donbass (Südrussland) zubrachte. Nach der Heimkehr im Dezember 1948 eröffnete er 1949 eine Allgemeinpraxis in Niederwalluf/Rheinland, die er bis 1991 führte. Seinen Lebensabend verbrachte er in Bad Eilsen, wo er am 1. November 1996 verstarb.